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Vermeintliche Nebenwirkungsfreiheit von Homöopathika

Homöopathika sind nebenwirkungsfrei. Das hört man immer wieder. Es heißt, Homöopathika kann man einfach so nehmen, ohne dass man eine unerwünschte Wirkung, wie ich es lieber nenne, zu erwarten hat. Das ist eine weitverbreitete Ansicht. Ist das wirklich so? Und wenn nicht, warum ist es nicht so?

Zunächst, wenn ich etwas nehme und Homöopathika gelten derzeit noch als Arzneien, dann erwarte ich von dem, was ich nehme, eine Wirkung, sonst würde ich es gar nicht nehmen wollen. Also Homöopathika werden eingenommen, weil man eine Wirkung erwartet. Alles, von dem ich eine Wirkung erwarte, kann auch eine sogenannte unerwünschte Wirkung haben. Das heißt, ich habe bei jeder Arznei, die ich einnehme, erwünschte und auch unerwünschte Wirkungen,  natürlich auch bei den chemischen Arzneien, dort versucht die Medizin dauerhaft die unerwünschten Wirkungen zu reduzieren, und die erwünschten Wirkungen zu erhalten.

Damit sich eine Situation ergibt, in der die Therapie mit dem Medikament Sinn macht, weil die erwünschten Wirkungen im Verhältnis die unerwünschten Wirkungen wett machen, muß beides gut abgewogen werden.  Nun ist es bei einem homöopathischen Arzneimittel so, dass nicht einzelne Symptome therapiert werden, sondern, dass eine Arznei gesucht wird, die die Ganzheit des Patienten anspricht. Dafür muss man natürlich in der Lage sein, die Ganzheit des Patienten und natürlich auch die Ganzheit der Arznei zu ermitteln.

Das ist ohnehin die Grundvoraussetzung, um eine vernünftige homöopathische Therapie zu machen. Alles andere ist ein Hinterherrennen hinter Symptomen und das kann in einer ganzheitlichen Therapie nicht erwünscht sein. Nun wird dieses Hinterherrennen in der Homöopathie trotzdem meistens gemacht. Das heißt, ich gebe ein Homöopathikum für den trockenen Husten, ein anderes für eine Wunde, ein nächstes für ein Augenlecken und ein übernächstes für Ohrenschmerzen.

Das alleine ist schon keine fachgerechte Anwendung der Homöopathie. Wenn eine homöopathische Arznei, nur symptomatisch eingesetzt wird, weil man ein Symptom erreichen will und nicht den ganzen Patienten, dann sind unerwünschte Arzneiwirkungen vorprogrammiert , da ein Mittel benutzt wird, das auf die Ganzheit wirkt, ob ich es weiß oder nicht.  Nichtwissen schützt nicht vor unerwünschten Wirkungen auf die Ganzheit.

Das heißt,  der Rest des Patienten und natürlich damit auch der Rest der Wirkungen der Arznei  wird nicht bedacht. Für den Organismus heißt das, er bekommt Informationen, die auf den gesamten Organismus wirken und nicht nur auf das einzelne Symptom und diese muss er verarbeiten. Was der Organismus aus  aus dieser Information macht, liegt ein bisschen daran, wie nah, meist mehr oder weniger aus Versehen, nicht aus Wissen, diese Arznei an der Ganzheit des Patienten wirkt.

Wenn sie nah dran ist,  das ist bei der heutigen Art Homöopathika zu verordnen  mehr oder weniger eine Glückssache, dann wird der Organismus nicht so viel zu verarbeiten haben, dass er daraus Symptome machen kann, also Abweichungen von seinem Weg. Wenn es aber eine Arznei ist, die außer diesem einen Symptom von der restlichen Ganzheit des Patienten gar nichts anspricht, dann kann es durchaus passieren, dass der Organismus mit dieser ganzen Information überfordert ist und daraus durchaus Symptome macht, die seiner Überforderung entsprechen.

Entweder er verwertet die Information im Sinne von,“ ich kriege Informationen, mit denen kann ich nichts anfangen“ und schmeißt sie im besten Falle einfach raus und ignoriert sie. Im schlechtesten Falle verwertet er sie so, dass er tatsächlich ein sogenanntes Arzneimittelbild produziert. Wenn man Niedrigpotenzen nur selten  verwendet, kommt dieses Phänomen auch vor, aber es mag noch selten sein.

Bei Hochpotenzen ist das derart ungenaue Verabreichen absolut verboten, weil der Organismus diese  Informationen viel längerfristig verarbeitet und auch nach vier Wochen und länger noch Symptome machen kann, die mit der Eingabe eines Homöopathikums zusammenhängen, was aber natürlich nicht mehr damit in Zusammenhang gebracht wird. Es ist zum Glück selbst schon bei Therapeuten bekannt, die ansonsten gerne eine Auswahl von Niedrigpotenzen in loser Abfolge verabreichen, dass man mit hohen Potenzen nicht spielt, obwohl gar nichts an Substanz/ Materie enthalten ist.

Wenn man häufig Niedrigpotenzen  symptomatisch einsetzt, passiert es, dass Patienten ein Sammelsurium an Arzneimittelbildern produziert haben. Das heißt, die Arznei wirkt als Ganzheit in dem Organismus des Patienten. Da die Ganzheit des Patienten nicht beachtet worden ist und die Ganzheit der Arznei auch nicht, sondern nur das eine Symptom, produziert der gesunde Organismus ein sogenanntes Arzneimittelbild, produziert also Symptome der Ganzheit der Arznei.

Der Organismus produziert diese Symptome, weil er die Information dafür bekommen hat, diese Symptome zu produzieren, denn die Arznei enthält auch Symptome, für die die Arznei gar nicht gegeben wurde und die der Patient auch nicht hat.  Viel besser ist man beraten zumindest die Leitsymptome der Arzneien (wenn schon nicht ihr Quant ) zu kennen und auch zu wissen, dass ein Organismus, der diese Symptome bisher nicht hat, diese Symptome durchaus produzieren kann, wenn er diese Arznei häufiger als Information bekommt, aber nichts weiter damit anfangen kann, eben diese Symptome produziert.

Das heißt, wenn  Patienten über längere Zeit unterschiedlichste, oftmals niedrig potenzierte Homöopathika bekommen haben, dann sind sie nicht mehr ein Sammelsurium der Symptome ihrer Ursprungserkrankung, sondern ein Sammelsurium der Arzneimittelbilder, der Arzneien, die sie regelmäßig einnehmen. So ist das mit der Nebenwirkungsfreiheit der Homöopathika, sie besteht natürlich nicht, sondern die unerwünschten Wirkungen, wenn sie nicht sachgerecht einsetzt werden, treten sehr wohl ein, nur  wird es nicht registriert, weil die Mär sich verbreitet hat, dass es bei Homöopathika keine Nebenwirkungen gibt.

Allerdings sind es keine Nebenwirkungen, sondern es sind Wirkungen der Arznei, die einfach nicht beachtet werden oder nicht erwünscht sind. Also unerwünschte Wirkungen kann man das besser nennen. Die sind nicht so einfach, wie bei der chemischen Arznei zu erfassen,  aber wenn man gut beobachtet, kann man  feststellen, dass relativ viele Patienten unter den Wirkungen eines falsch ausgesuchten Homöopathikums leiden.

Dieses kann dann entweder abgesetzt oder antidotiert werden oder am besten antidotiert mit dem exakten Homöopathikum für das Quant des Patienten. Viele sind energetisch reaktionslos geworden, da der Organismus dauernd falsche Informationen bekommt, so dass er eigentlich gar nicht mehr reagiert und in seinem Symptomenkomplex aus Symptomen, die zur ursprünglichen Erkrankung gehören und solchen, die aus den homöopathischen Arzneigaben produziert wurden, feststeckt.  Bei solchen Patienten kann man gerne ein paar Monate Homöopathie Abstinenz verordnen, damit wieder ein Bild entsteht, das zu dem Patienten gehört und nicht zu den mehreren völlig falsch ausgesuchten Arzneien.

So steht es mit der Nebenwirkungsfreiheit von Homöopathika.

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