Optimale Gruppenzusammensetzung bei Pferden zur Stressreduktion
Viele meiner Patienten haben Stress, bedingt durch die Gruppenzusammensetzung in der sie leben müssen. Das ist ein relativ häufig beobachtetes Phänomen und ein meiner Ansicht nach viel zu wenig beachteter Faktor in der Gruppenzusammenstellung. Die meisten Pferde würden sich die Konstellation, in sie leben müssen niemals so aussuchen. Es gibt ganz oft nicht klug zusammengestellte Gruppenkonstellationen. Von der Anzahl der Pferde mal abgesehen, stehen viele Pferde zusammen, die so nicht zusammenpassen. Obwohl heute zwar das Bewusstsein dafür gestiegen ist, dass viele Pferde traumatisiert sind von ihrem „Gebrauch“, von ihrer Aufzucht in unpassenden Gruppenzusammensetzungen ( reine Jungpferdeherde ), vom zu frühen Absetzen und vielen anderen Umständen. Traumatisierte, nicht ausreichend sozialisierte Pferde stehen zusammen, oft ohne stabilisierende Gruppenmitglieder.
Ich gehe jetzt in meinen Ausführungen davon aus, dass Pferde in Gruppen zusammenstehen. Die Einzelhafthaltung in Boxen, darüber möchte ich gar nicht sprechen. Ich gehe eher davon aus, dass es immer angestrebt werden sollte, Pferde in Gruppen zusammen zu halten. Da viele aber immer noch sagen, nein, ein Offenstall passt für mein Pferd nicht, liegt es sicher daran, dass sich oft nicht genug Gedanken um die Organisation eines Offenstalls gemacht wird. Es reicht nicht Pferde einfach irgendwie zusammen zu werfen und dann sollen sehen, wie sie sich verständigen, da ist Stress vorprogrammiert. Wenn man in Offenställen Gruppen zusammenstellt, besteht oft ein großer Stress, der dadurch bedingt ist, dass die Gruppenzusammensetzung nicht unbedingt vorteilhaft gewählt ist. Das würde ich beschreiben als ein hausgemachter Stress vieler Stallbesitzer, die vielleicht noch ein bisschen besser gucken könnten, auch zum Wohle der Pferde und auch zum Wohle des Stallklimas und zum Wohle aller.
Natürlich müssen die Menschen auch in den Stall passen, natürlich muß man auch sehen, ob die Fütterung zusammen passt, oft denkt man diese Faktoren passend zu bekommen, ist ja schon hart genug, da kann man nicht auch noch auf die Individualität der Pferde eingehen. Auch selber habe ich mühsam lernen müssen, dass Stress ein Faktor für Mensch und Tier ist, der nicht zu verachten ist und auch bei beiden viele Krankheiten nach sich zieht. Die Pferde sollten so gut wie möglich zusammen passen. Nicht nur von der Futtersituation, nicht nur von der Geschlechtersituation, sondern auch von ihrem individuellen Charakter. Wenn man den individuellen Charakter der Pferde bestimmen möchte, hilft einem natürlich die Quantum Logic Medicine extrem, damit kann man ganz genau sagen, was für ein Individuum man vor sich hat und welche Bedürfnisse wohl primär und welche evt. etwas sekundär beachtet werden können. Denn natürlich ist es klar, dass unter unseren Haltungsbedingungen nicht alles 100% umzusetzen ist. Oft sind es nur Kleinigkeiten, für die man im eigenen Stall betriebsblind werden kann, die man ändern könnte, um viel weniger Stress für Mensch und Tier zu erzeugen.
Ich würde es sehr begrüßen zum Wohle aller, wenn noch ein bisschen mehr hinzuguckt werden würde, was für ein Charakter, die Herde jetzt vielleicht noch benötigen könnte bzw. tragen könnte. Bedenkt die Pferde leben 24 Stunden dort, die Menschen sind vielleicht nur 1-2 Stunden am Tag im Stall.
Oftmals kann die Herde nicht tragen, was wir Menschen zusammenwürfeln und es entsteht keine tragfähige Herdenkonstellation, selbst ohne viel Wechsel, was in den meisten Ställen noch erschwerend hinzu kommt. Nur weil wir Pferde vergesellschaften, heißt das nicht, dass sie sich unbedingt mögen. Sie sind Individuen und da sollten wir Rücksicht drauf nehmen. Ich gehe jetzt gar nicht davon aus, dass die Flächen zu eng besetzt sind, oder es alles traumatisierte Pferde sind, das kommt ja auch oft noch dazu. Viele Pferde sind traumatisiert und sie sollen sich dann zusammen tun und eine harmonische Herde bilden, das geht natürlich gar nicht. Wenn ich traumatisierte Pferde aufnehme, sollte ich unbedingt sozial feste, stabile Tiere dabei haben. Sich solche Gedanken im Vorweg zu machen, bringt in jedem Fall für alle Beteiligten weniger Stress und damit weniger Erkrankungen, weniger Probleme, weniger Verletzungen und auch zwischen Mensch und Tier eine größere Harmonie. Für den/die Besitzer/in ist es also wichtig zu wissen, wie sein/ihr Pferd tickt und welche Bedürfnisse unbedingt erfüllt werden müssen, damit es nicht in 24 Stunden Stress lebt. Für die Stallbesitzer sollte es wichtig sein, eine harmonische Herdenkonstellation zu erreichen, damit wird für alle der Stress und die Arbeit minimiert.